Neue Untersuchungen lassen Zweifel aufkommen, ob das so genannte “gute“ Cholesterin wirklich gut ist. Cholesterine sind lebensnotwendige Fette, Vorstufen bestimmter Hormone, die im Blut mithilfe von Transport-Eiweißen (Lipoproteine) transportiert werden. Je nach ihrer Dichte und Schnelligkeit, unterscheidet man verschiedene solcher Eiweiße. Die zwei Hauptgruppen sind Lipoproteine mit niedriger Dichte (LDL) und solche mit hoher Dichte (HDL).
Schlechtes versus gutes Cholesterin
LDL wird häufig als «schlechtes» Cholesterin bezeichnet, da sich diese Transportmoleküle mit den transportierten Fettsubstanzen an den Innenwänden von Blutgefäßen ablagern. HDL gilt als «gutes» Cholesterin, da es vor solchen gefährlichen Entwicklungen schützen kann. Das Verhältnis der beiden Gruppen zueinander bestimmt, wie hoch das Risiko ist.
Eine Reduzierung des LDL gilt seit langem als Vorsorgemaßnahme, eine Erhöhung des HDL-Spiegels im Blut ebenfalls. Diese vermeintliche Verbesserung kann durch mehr als ein Dutzend Prozesse erzielt werden. Dadurch versprach man sich seit Jahrzehnten grundsätzlich einen positiven Effekt in Bezug auf die Sterblichkeit.
Studie zeigt, dass gutes Cholesterin das Herz nicht schützt
Ein Forscher der Harvard Medical School, Professor Dr. Sekar Kathiresan, präsentierte jetzt eine Studie mit den Worten: «Diese Arbeit stellt das bisher Geglaubte fundamental in Frage.»
Unter fast 170.000 Personen wurden jene ausgewählt, die durch genetische Prägung von Geburt an einen um mindestens zehn Prozent höheren HDL-Wert aufweisen als ihre Geschwister. Auf dem Papier sollte dadurch ihr Herzrisiko um 13 Prozent niedriger sein. Das war aber in Wirklichkeit nicht der Fall, wie eine jahrelange Beobachtung zeigte. Mehr «gutes» Cholesterin schützte ihr Herz nicht.
Auch andere Statistiken deuten in die gleiche Richtung: Menschen mit erhöhten Cholesterinen, LDL und HDL, aber auch Personen mit hohen Triglyceridspiegeln (Blutfett-Bestandteile) sind viel häufiger von lebensbedrohlichen Gefäßerkrankungen betroffen als die Normalbevölkerung.
Grüne Apotheke hilfreich
Zur generellen Senkung der Blutfettkonzentration mit biologisch leicht verträglichen und in der in der Natur vorkommenden Substanzen wurden vor allem zwei Helfer aus der grünen Apotheke identifiziert: Hefe auf der Basis von Rotreis und Vitamin B3 (vor allem in Innereien und Eiern, Nüssen und Hülsenfrüchten, sowie im Fisch).