Kaum zu glauben: Forschungen zeigen, dass Frauen, die sich ein Gläschen gönnen, gesünder leben. Ist das nun die Aufforderung, mehr Alkohol zu trinken? Nicht unbedingt.
Alkohol erhöht Chance, gesund zu altern
Den konservativen Forschern der Harvard Medical School ist es fast peinlich, was Zahlen ihrer Studie über die Gesundheit von 13.894 Frauen klipp und klar aussagen. Die Frauen waren zu Beginn der Untersuchungen durchschnittlich 58 Jahre alt, und wurden 16 Jahre lang medizinisch analysiert. Dabei standen die 11 häufigsten chronischen Krankheiten, sowie kognitive und körperliche Einschränkungen im Blickpunkt.
Einer der ermittelten Aspekte war der Alkoholkonsum. Dabei stellten die Wissenschaftler fest: Frauen, die sich täglich einen kleinen Schluck gönnten, hatten eine um 28 Prozent deutlich verbesserte Chance, gesund zu altern – im Gegensatz zu Abstinenzlern oder solchen, die nur bei bestimmten Gelegenheiten zum Glas greifen.
Anti-Aging Medizin setzt auf ausgewählte Rotweinsubstanzen
Sofort beteuerten die Wissenschaftler, dass ihre Resultate keine Aufforderung sein solle, Alkohol zu trinken, und dass körperliche Aktivitäten und ein gesundes Gewicht noch wichtigere Faktoren seien.
Die Anti-Aging-Medizin setzt seit einiger Zeit die Erkenntnisse aus der Rotwein-Medizin in praktizierte Prävention um. Das Hauptaugenmerk liegt auf den vier wichtigsten Substanzen im Rotwein, die mittlerweile in einem einzigen Präparat vereint eingenommen werden können, um den gesamten Wirkungskomplex der Weintraube einzusetzen.
Zu viel Alkohol: Resveratrol schützt vor Fettleber
Eine davon ist Resveratrol, ein natürliches, hochwirksames Antioxidans. Dieser Stoff, die aus der Haut der Weintraube stammt, hat antientzündliche und zellschützende Wirkung, was besonders Blutgefäßen, Herz, Leber- und Gehirnzellen zugutekommt. Darüber hinaus wird Resveratrol ein lebensverlängernder Effekt zugeschrieben.
Paradox: In Frankreich konnten aufgrund des hohen Rotweinkonsums um 30 bis 40 Prozent weniger Herzinfarkte verzeichnet werden als in den Nachbarländern, trotz cholesterinreicher Ernährung und Tabakkonsum. Neueste Forschungen zeigen zudem, dass Resveratrol einer Fettleber vorbeugen kann, wenn zu viel Alkohol getrunken wird.
Quercetin beugt Krebs vor
Auch Quercetin im Rotwein hat antientzündliche und antioxidative Wirkung. Die Substanz agiert als Radikalfänger und hemmt die Krebsentstehung. Darüber hinaus kann Quercetin die Neogenese, also Neubildung, von Mitochondrien aktivieren, sowie Magengeschwüren und Gefäßerkrankungen (auch im Auge) entgegenwirken.
Katechine als Schutz vor Virus- und Bakterieninfektionen
Katechine sind hauptsächlich in grünem Tee enthalten. Sie zählen jedoch auch zu den phenolischen Inhaltsstoffen des Weins, und gelten als extrem potente Stoffe, die vor Herz- und Gefäßkrankheiten sowie Virus- und Bakterieninfektionen schützen.
OPC eliminiert freie Radikale
Bei OPC handelt es sich um chemische Verbindungen, die in besonders hoher Konzentration in Traubenkernen enthalten sind. Diese Stoffe sind in der Lage, freie Radikale im Körper zu neutralisieren, die Schäden im Körper verursachen. OPC schützt die Blutgefäße in den Arterien vor Ablagerungen.