Wissenschaftlich fundierte Studien an ausgewählten Personengruppen sind der Goldstandard der Medizinforschung. Aber was ist, wenn die Untersuchten sich gründlich von jenen unterscheiden, bei denen später die ermittelten Präparate und Behandlungen zur Anwendung kommen? Das ist oft der Fall in Bezug auf ältere Menschen. Sie sind in zahlreichen klinischen Forschungen nicht ausreichend vertreten. Das untergräbt das Bemühen ihrer Ärzte um die besten Therapien.
Ältere Menschen stellen Problem dar
Ein Beleg: Jede fünfte Studie der letzten Jahre schloss Teilnehmer ab einem bestimmten Alter – meist 65 – aus. Noch öfter (45 Prozent) werden Senioren aus anderen Gründen abgelehnt, etwa wegen bestimmter Auffälligkeiten (Blutdruck, Blutfette, Gewicht), wegen Krankheiten und kognitiver Schwierigkeiten.
Anti-Aging-Medizin setzt auf gesundes Altern
Wichtigstes Motiv: Sobald Testpersonen verschiedene Leiden verkörpern, werden mit ihnen saubere Studien fast unmöglich. Weitere Kriterien für das Weglassen sind: verkürzte Lebenserwartung, körperliche Behinderung, Leben in einem Pflegeheim oder einfach die Schwierigkeit, regelmäßig für eine Untersuchung zu erscheinen. Alle diese Umstände führen dazu, dass Medikamente getestet werden, aber oft nicht an Älteren.
Die Anti-Aging-Medizin, praktiziert von Ärztinnen und Ärzten mit besonderen fachlichen Kenntnissen, geht von Beginn an eigene Wege und basiert auf Studien unter der Kontrolle von Universitäten speziell zu den Fragen des gesunden Alterns. Dabei versucht sie dem Alterungsprozess zugrunde liegende Mechanismen zu analysieren, und in Folge passende Behandlungsmaßnahmen zu entwickeln.