Sitzende Lebensweise: Die große Bedrohung

Sitzen gilt als die größte Vernichtungsmaschine der körperlichen Leistungsfähigkeit. Der moderne Mensch verbringt jeden Tag zehn bis zwölf Stunden in dieser Situation. Anti-Aging-Mediziner prägen den Begriff vom «toxischen Sitzen». Die besten Überlebenschancen hatten in Urzeiten Menschen, die auf der Suche nach Nahrung möglichst lange laufen konnten. Diese Veranlagung der Evolution prägt uns noch immer.

Langes Sitzen führt zu ernsten Krankheiten

Präventionsmediziner sehen in jedem Lebensstil, der gegen die eigentliche Veranlagung gerichtet ist, die Hauptursache von Zivilisationserscheinungen wie Übergewicht, Diabetes oder Bluthochdruck, um nur einige der ernsthaften Erkrankungen zu nennen. Biologisch ebenso notwendig wie Essen oder Schlafen, sei ein freiwilliger Ausgleich des Bewegungsmangels.

Das schaffen nur fünf Prozent der Männer und acht Prozent der Frauen. Auf jeden Fall muss ein Körper, dessen Leistungsfähigkeit ständig durch einen modernen Lebensstil bedroht ist, ausreichend mit bioaktiven Wirkstoffen (Vitamine, Nahrungsergänzungsstoffe, Spurenelemente usw.) versorgt werden, die den Kriterien der Anti-Aging-Medizin genügen.

Sitzende Lebensweise bedeutet höhere Gesamtmortalität

Eine Studie über die Konsequenzen von langem Sitzen auf die Sterblichkeitsrate von Kanadiern ergab, dass jene, die den Großteil des Tages sitzend verbracht hatten, langfristig gesehen gefährdeter waren, als jene, die nur wenig Zeit sitzend verbrachten. Zudem wurde eine lange Zeit vor dem Fernseher mit einer höheren Gesamtmortalität und einer erhöhten Sterblichkeit in Bezug auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen gefunden.

Eine in den USA durchgeführte Studie untersuchte das Sitzverhalten in Relation zur kardiovaskulären Mortalität, basierend auf einem Zeitraum von 21 Jahren mit 7744 Männern. Diejenigen, die angaben, mehr als 10 Stunden pro Woche im Auto zu sitzen (im Vergleich zu weniger als vier Stunden pro Woche), und mehr als 23 Stunden kombinierte Fernseh- und Autozeit (im Vergleich zu weniger als 11 Stunden pro Woche), hatten, wiesen ein um 82 und 64 Prozent höheres Risiko auf, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben. Die Fernsehzeit allein war kein signifikanter Prädiktor.

Dramtische Auswirkungen auf den Stoffwechsel

Aber nicht nur das: Wer sieben bis acht Stunden am Tag sitzt, lässt seinen Stoffwechsel in eine Art Koma fallen. Das wird auf Dauer zu einem Riesenproblem, denn nur eine funktionierende Nährstoff-Versorgung der Organe schützt uns vor dem Krankwerden. Solche Warnungen kommen seit Jahren vor allem aus Australien, Kanada und den USA. Eine halbe Stunde am Abend im Fitness-Studio kann diese Schäden nicht ausgleichen.

Sterbehäufigkeit bei Darmkrebs erhöht

Alarmierend auch die Zahlen aus der deutschen Krebsmedizin: Unter Patienten mit Darmkrebs war die Sterbehäufigkeit um 27 Prozent höher, wenn sie mehr als sechs Stunden täglich sitzend verbracht hatten. Sechs Stunden über den Tag verteilt sind nicht viel und fast nicht zu vermeiden …

Chronische Entzündungsprozesse fördern ernsthafte Erkrankungen

Die Anti-Aging-Medizin begegnet dem «toxischen Sitzen» mit einer gezielten Erklärung, die auch eine Lösung aufzeigt. Vermutet wird, dass der Organismus das bewegungsarme Sitzen mit Erkrankung gleichsetzt und seine in der Evolution entwickelte Standard-Heilmaßnahme gegen Krankheits-Erreger wie Viren und Bakterien startet, die Entzündung. Diese Prozesse werden chronisch, greifen die Gefäße an und eine Kettenreaktion setzt ein. Inflammatorischer Stress und oxidativer Stress werden als die Haupt-Komponenten der großen chronischen Krankheiten unserer Zeit eingestuft: Diabetes, Herz-Kreislauf-Leiden, Demenz und Krebs.

Lösung: Anti-entzündliche Pflanzenstoffe wie Resveratrol

Neben ausreichend Bewegung sind vor allem Stoffe aus der grünen Apotheke eine hilfreiche Möglichkeit, um einer schlechten Lebensweise entgegenzuwirken. Viele Pflanzenstoffe besitzen Substanzen, die nach Verzehr eine Entzündung reduzieren. Das mag unglaublich erscheinen, doch auch die Pflanze wehrt sich mit Inflammation heftig gegen Bakterien und Pilzen auf ihren feuchten Blättern, und sie verfügt auch über Moleküle, die eine solche Maßnahme im richtigen Moment wieder stoppen. Man nennt sie anti-entzündlich. Die meisten Gewürze und Heilpflanzen sind es in besonders hohem Maße. Als Unterstützung der Raumfahrtindustrie wurde an der Universität Straßburg ermittelt, wie die negativen Folgen des langen Sitzens relativ einfach ausgeglichen werden können: durch den Pflanzenstoff Resveratrol, der Hauptsubstanz in der so genannten Rotweinmedizin.