Gesunde Männer sollten aus Furcht vor Prostatakrebs nicht länger ihren PSA-Wert ermitteln lassen. Das empfiehlt eine staatliche amerikanische Expertenkommission für Prävention. Der Test rettet unterm Strich nicht mehr Leben. Er führt zu weiteren Untersuchungen und Prozeduren, die bei vielen unnötigerweise Schmerzen, Impotenz oder Inkontinenz verursachen.
Umstrittener Test
Die Vorsitzende, Dr. Virginia Moyer, eine Professorin für Kinderheilkunde am Baylor College of Medicine (Houston, Texas) äußert sich wörtlich so: «Unglücklicherweise ist erwiesen, dass dieser Test nicht unterscheiden kann zwischen Zellen, die einem Mann während seiner natürlichen Lebensspanne schaden werden, und solchen, die das nicht bewirken.»
Die United States Preventive Services Task Force stützt sich bei ihrem Feldzug gegen Überdiagnose und Übertherapie auf die Auswertung von insgesamt fünf klinischen Untersuchungsreihen.
Die Behandlung von Männern ist für die Gesundheitsindustrie ein lukratives Geschäft, doch die Kommission ließ sich nicht von finanziellen Erwägungen beeinflussen.
Keine verlässlichen Symptome von Prostatakrebs
Diese Empfehlung, über die in der staatlichen Experten-Kommission zwei Jahre diskutiert wurde, konfrontiert in den USA rund 44 Millionen Männer über 50 mit einem riesigen Dilemma. Es gibt keinerlei Hinweise, dass mit Ultraschall oder digitaler Rektaluntersuchung bessere Ergebnisse erzielt werden können. Verlässliche Anzeichen oder Symptome von Prostatakrebs sind nicht anerkannt. Die Häufigkeit und der Drang von Urinieren sind schwache Anzeichen einer Erkrankung, da ihre Ursachen meistens gutartig sind.
Dieselbe Expertengruppe sprach sich vor zwei Jahren gegen das generelle Mammografie-Screening aller Frauen über vierzig aus – und löste einen ähnlichen Proteststurm aus wie jetzt.
PSA-Test rettet Männer mit Prostatakrebs nicht
Der PSA-Test misst ein Prostata-spezifisches Protein, das von Prostatazellen freigesetzt wird. Es besteht wenig Zweifel daran, dass es hilft, die Existenz von krebsigen Zellen nachzuweisen.
Aber die überwiegende Mehrzahl der Männer mit solchen veränderten Zellen erleiden nie Krankheitseffekte, weil ihr Krebs für gewöhnlich nur langsam wächst («slow-growing»). Die Task Force betont, dass der PSA-Test selbst Männer mit schnell wachsendem Prostatakrebs nicht rettet, da es für Vorteile einer frühzeitigen Behandlung keine Beweise gibt.
Zwischen 1986 und 2005 wurden in den Vereinigten Staaten einer Million Männer Chirurgie oder Bestrahlung verordnet, die sie ohne PSA-Test nicht erhalten hätten. Mehr als 5000 starben bald nach der Operation. Zwischen 10.000 und 70.000 erlitten ernste Komplikationen. 200.000 bis 300.000 leiden an Impotenz oder Inkontinenz. Jeder Zweite hat ständig Blut im Urin. In Deutschland kennt jeder zweite Mann seinen PSA-Wert.
Jeder sechste Mann von Prostatakrebs betroffen
Der PSA-Erfinder Dr. Richard J. Ablin, bezeichnete den Umstand, dass der Test heute derart unkritisch oft eingesetzt wird, als «öffentliches Gesundheitsdesaster». Statistisch betrachtet, droht einem von sechs Männern das Urteil Prostatakrebs.
Die meisten Todesfälle ereignen sich jenseits des 75. Lebensjahrs. Die Experten meinen, es sei besser, über den Zustand seiner Prostata nicht Bescheid zu wissen, da nur wenige unbeschwert mit dem Wissen leben könnten, dass eines ihrer Organe Krebs hat. Auslöser für das Messen der Prostataproteine sind häufig die Restharnmenge und Erschwernisse beim Wasserlassen. Letztere deuten auf eine gutartige Prostatavergrößerung hin.
Benigne Prostata-Hyperplasie führt zu Beschwerden
Die benigne Prostata-Hyperplasie (BPH) beginnt in der Regel mit den hormonellen Umstellungen während der männlichen Wechseljahre (Andropause) mit einer Abnahme der Produktion männlicher Sexualhormone, vor allem des Testosterons. Die Drüse beginn zu wachsen, die Vermehrung des Zellgewebes verengt die Harnröhre. Dennoch handelt es sich dabei um eine gutartige Erkrankung. Zu den Beschwerden zählen schmerzhaftes Wasserlassen, ein reduzierter Harnstrahl und der häufige Drang, die Blase zu entleeren, vor allem während der Nacht.
Zwei Ernährungs-Kulturen scheinen die Gesundheit der Prostata günstig zu beeinflussen: Die japanische Diät mit grünem Tee, Soja, Gemüse und Fisch, sowie die Mittelmeer-Diät aus Früchten, Gemüse, Knoblauch, Tomaten, Rotwein, Olivenöl und Fisch.
Ausgewählte Phytostoffe zur Förderung der Prostatagesundheit
Ein Dutzend Heilpflanzen und andere Substanzen, die in der speziellen Nahrungsergänzung Prostachron® (siehe Verbraucher-Info im Kasten unten) enthalten sind, haben positiven Einfluss auf die Gesundheit der Prostata. Dazu zählen etwa der anti-entzündliche Espen-Extrakt, der immunstimulierende Brennnessel-Extrakt, und der harntreibende Spargel-Extrakt. Besondere Bedeutung kommt Kürbiskern-Extrakt zu, vor allem Arznei-Kürbis, der von einer Heilpflanzenkommission der deutschen Bundesregierung 1985 und 1991 zu Vorbeugung und Behandlung der BPH empfohlen wurde.