Auf der Suche nach lebensverkürzenden Faktoren wird immer wieder auch erforscht, ob weit verbreitete Zusätze in unserer Nahrung wirklich harmlos sind. Ins Visier geraten besonders Substanzen, die der Industrie die Verarbeitung von Lebensmitteln erleichtert. Konsumenten vertrauen darauf, dass die erlaubten Höchstwerte unproblematisch sind. So konsumieren wir bedenkenlos prozessierte Lebensmittel, und aromatisierte Getränke mit Phosphat.
Phosphat reduziert Lebensspanne
Forscher der renommierten Harvard Medical School (USA) und der medizinischen Universität Nagasaki (Japan) experimentierten mit den Auswirkungen dieser Salze der Phosphorsäure auf die Gesundheit von Mäusen und fanden heraus: Eine sehr hohe Phosphatbelastung hat giftige Effekte, und reduziert deutlich die Lebensspanne von Versuchstieren – nämlich auf 8 bis 15 Wochen.
Eine Vergleichsgruppe mit fast null Belastung lebte deutlich länger, nämlich 20 Wochen. «Diese Erkenntnisse erhöhen die Wahrscheinlichkeit», schreiben die Wissenschaftler, «dass Phosphate einen ähnlichen Effekt im menschlichen Körper haben». Frühere Studien deckten bereits auf, dass Phosphate Alterserscheinungen verstärken, und das Auftreten von Komplikationen, etwa der Nieren, fördern. Auch Muskelabbau und Schwächung der Hautstrukturen wurden beobachtet.
Phosphat gängig in der Nahrungsmittelindustrie
Die Ressourcen von Phosphaten sind begrenzt, und die meisten Lagerstätten sind belastet mit Cadmium oder radioaktiven Schwermetallen. Das erhöht die Risiken. Phosphate sind Bestandteil von Düngemitteln, und spielen außerdem vor allem in der modernen Nahrungsmittelindustrie eine sehr große Rolle. Aromatisierten Getränken verleihen sie einen säuerlichen Geschmack. Sie erleichtern die maschinelle Herstellung von Kochschinken, Chicken Nuggets, Chicken Fingers, Hotdogs, Brühwürsten, Schmelzkäse, Puddings, Saucen und Tiefkühl-Backwaren.
Lebensmittel müssen «mit Phosphat» gekennzeichnet sein
Da Phosphat jedoch kritisch bewertet wird, darf nur bis zu einer Höchstmenge von 0,3 Prozent auf die Fleisch- und Fettmenge zugegeben werden. Die Zugabe muss «mit Phosphat» gekennzeichnet sein, allerdings ohne Mengenangabe – das bezeichnen Kritiker wörtlich als Farce.
Lebensmittel-Überwachungen zeigen, dass die Kennzeichnungspflicht von Herstellern und Handel nicht ausreichend beachtet wird – was hohe Risiken zumindest für Patienten mit Nierenerkrankungen bedeutet. Auch Restaurants und Imbissbuden informieren nicht, ob eine Phosphatbelastung gegeben ist.
Fazit
Kein Konsument kann seine eigene Phosphatbelastung genau einschätzen. Experten empfehlen daher, so oft wie möglich selbst zu kochen.