Wer besonders gesund leben möchte, reduziert vielleicht weitgehend den Konsum von Fleisch. Tierisches Eiweiß enthält zwar wichtige Stoffwechselsubstanzen, doch wurde bisher angenommen, dass der Organismus von Vegetariern derartige Defizite kompensiert. In dieser Hinsicht erscheint das Ergebnis einer Studie der Nottingham University Medical School wie eine Warnung an alle jene, die glaubten, auf der sicheren Seite zu sein.
Wichtige Substanz im Fleisch
So spielt zum Beispiel bei der Energiegewinnung aus Fett und aus Kohlenhydraten wie Brot oder Nudeln die Aminosäuren-Verbindung Carnitin eine entscheidende Rolle. Gerade die Muskelzellen und da vor allem jene des Herzens, sind darauf angewiesen. Carnitin kommt hauptsächlich im Fleisch vor. Noch nie kam jemand auf die Idee, darin ein Risiko für Vegetarier zu sehen, denn der Körper produziert es auch selbst in der Leber und in den Nieren.
Muskeln brauchen Carnitin
Was sich in Wirklichkeit abspielt, wurde jetzt erstmals an zwei Gruppen – elf Vegetarier, 14 Fleischesser – gemessen. Ergebnis: Muss der Körper auf Carnitin in der Nahrung verzichten, verliert er allmählich sogar die Fähigkeit, diese Stoffe dorthin zu transportieren, wo sie gebraucht werden, zum Beispiel in die Muskeln. Das gilt auch für die Substanz aus körpereigener Quelle.
Vegetarier gefährdet
Vegetarier hatten sowohl weniger im Gewebe eingelagert, als auch niedrigere Marker für so genannte Carnitin-Transporter. Das Fehlen war extrem deutlich ausgeprägt nach körperlicher Betätigung, zum Beispiel im Fitnessstudio. Im Gegensatz dazu erhöhte bei Nicht-Vegetariern schon eine einzige Carnitin-Gabe die Muskeleinspeisung, während die fleischlose Gruppe den Organismus erst wieder auf Empfang trainieren musste.
Nahrungsergänzung verbessert die Gesundheit
Obwohl Carnitin prinzipiell im Körper aus den Aminosäuren Lysin und Methionin synthetisiert werden kann, sind Mangelzustände vor allem bei verschiedenen chronischen Krankheiten wie Diabetes möglich. Aus diesem Grund empfiehlt sich eine Zufuhr von außen durch eine Nahrungsergänzung, die den wichtigen Stoff in ausreichender Menge zur Verfügung stellt.
Carnitin erweist sich etwa hilfreich beim Gewichtsverlust, da es Fett in Energie umwandelt. Zudem fungiert es als wirkungsvolles Antioxidas gegen oxidativen Stress, der die Zellen schädigt, und etwa den Alterungsprozess beschleunigt. Besonders bei Herzerkrankungen spielt Carnitin eine wichtige Rolle, da es vorbeugend wirkt, indem es die Blutfettwerte verbessert. Nicht zuletzt zeigen sich vielversprechende Ergebnisse beim Einsatz von Carnitin bei Morbus Alzheimer. Dies ist vor allem auf seine Fähigkeit, Gehirnzellen zu stabilisieren, zurückzuführen.