Das Brett sieht aus wie eine Waage, doch die Sensoren entdecken viel mehr als nur Ihr Gewicht. Und schon startet ein maßgeschneidertes Fitness-Programm. Erst war es nur eine Spaß-Konsole für Golfrunden und Tennismatches im Wohnzimmer, dann wurde das elektronische Balance-Brett „Wii“ durch eine sensationelle Software ein wirklich ernstzunehmender Trainingspartner: eine Art Fitness-Studio für Zuhause. Das Brett – offizielle Bezeichnung Balance Board – sieht aus wie eine Waage, und registriert tatsächlich auch das Körpergewicht.
Personal-Trainer für Zuhause
Die erstaunlich gefühlvollen, verdeckten Sensoren erkennen jedoch sehr viel mehr: den Body Mass Index (BMI), die Balanziergeschicklichkeit während der Übungen, die Exaktheit von Bewegung und Haltungn und auch die Entwicklung des Körpergewichts über einen längeren Zeitraum. Vor allem aber ist „Wii“ der persönliche, wenn auch nur elektronisch existierende Persönlichkeitstrainer (wahlweise weiblich oder männlich) für Sie bei Yoga, Dehnübungen, Krafttraining, Aerobic oder schlichtem Balanzieren.
Was Wii Fit alles kann
Aufgezeichnet und bewertet wird jede einzelne Bewegung. Auf dem Bildschirm eines normalen Fernsehers erscheinen unterschiedliche Leistungen zur Auswahl, die Kategorien: Aerobic, Yoga, Muskelübung, Balance. Beispiel: Spielen Sie „Baum“ aus dem Yoga-Programm und testen Sie, wie lange Sie auf einem Bein stehen können. Zu leicht? Dann klicken Sie „Slalom-Ski“ an, und staunen Sie, wie das „Wii“-Brett die Trockenschwünge aus Ihren vier Wänden in eine Winterlandschaft überträgt. Noch mehr Abwechslung gewünscht? Auch Hula Hoop, Schanzenspringen und Seiltanzen stehen auf dem Programm.
Jeder Teilnehmer selbst verantwortlich für sein Trainingspensum
Die Software ist nicht gerade auf die Sportlichsten ausgerichtet. Viele empfinden das als Vorteil. Die meisten Übungen erstrecken sich nur über drei bis fünf Minuten. Dahinter scheint eine Absicht zu stecken: Freizeit-Amateure sollen nicht durch zu hohe Vorgaben abgeschreckt werden. Erst wer diese Mini-Trainings-Häppchen mehrmals absolviert hat, kann dem Balance-Brett eine längere Partnerschaft oder härtere Herausforderungen abverlangen. Das kann bedeuten: Gerade, wenn Sie beginnen, sich mit einer Übung anzufreunden, ist sie auch schon zu Ende. Praktisch jede Trainingseinheit erfordert das Stehen auf dem Brett oder zumindest seine Berührung.
Das „Wii“-Programm erreicht dennoch ein Ziel ganz unausweichlich: Jeder Teilnehmer ist für sein Trainingspensum, und seinen Fortschritt selbst verantwortlich, denn der Zeitaufwand, die körperliche Leistung und mögliche Veränderungen des Körpergewichts werden objektiv aufgezeichnet. Das schürt im Idealfall den Ehrgeiz. Die Teilnehmer sehen die positive Entwicklung auf dem Bildschirm und spüren sie nach einigen aufeinander folgenden Brett-Tagen auch in den Muskeln.
Wii Fit ermittelt Sportlichkeits-Alter
Motivation ist der Schlüssel für einen Erfolg. Grafiken geben Auskunft, an welchen Tagen trainiert wurde. Für jede einzelne Minute gibt es einen Pluspunkt auf dem „Wii“-Konto. Ein virtueller Beobachter spendet schon mal Lob! Aber er registriert auch, wenn Sie vorzeitig abbrechen.
Anderseits können auch Outdoor-Aktivitäten ohne „Wii“, etwa ein echtes Tennismatch, ebenfalls eingegeben werden, um ein reales Fitness-Bild zu erstellen. Erst ein vorbildliches Verhalten öffnet noch anspruchsvollere Übungen. Bei Yoga oder Krafttraining zeigt ein roter Punkt auf dem Bildschirm, wo das „Wii“-Brett das Zentrum Ihrer Balance ortet. Der tägliche Körper-Test misst Gewicht und Body Mass Index und kalkuliert das vom „Wii“-Brett gefühlte Sportlichkeits-Alter. Vorsicht: Anfangs kann es durchaus 15 Jahre über Ihrem tatsächlichen liegen!
Unterm Strich: Besonders in der kalten Jahreszeit empfehlenswert!