Der Abbruch der internationalen Studie der Womens Health Initiative (WHI) nach fünf Jahren hat viele Frauen verunsichert, die mit Hormonpräparaten gegen Wechseljahrbeschwerden behandelt werden. Meldungen über eine erhöhte Brustkrebsrate, Gefäßverschlüsse, Lungenembolien oder Herzkrankheiten haben aber auch Menschen in Panik versetzt, die Hormone im Rahmen einer Anti-Aging-Therapie einnehmen. Doch niemand braucht gefährlich zu leben.
Östrogen in Tablettenform 100-mal höher dosiert
Die WHI-Studie sollte die vorbeugende Wirkung von Östrogen auf Herzinfarkt und Schlaganfälle nachweisen. Wegen zu großer Risiken und einer gegenteiligen Beobachtung wurde sie kürzlich vorzeitig abgebrochen. Eine detaillierte Analyse der Studie offenbart jedoch ein seit langem bestehendes Problem: In Tablettenform ist die Dosierung von Östrogen oftmals 100-mal höher als in einem Pflaster oder Gel. Daher warnen Experten vor zu hoher Dosierung von Hormonen.
Gel und Pflaster als sichere Alternativen
Besonders bei der Therapie von Wechseljahrbeschwerden und in der Anti-Aging Medizin sollte der Grundsatz „so viel wie nötig, so wenig wie möglich“ das oberste Gebot sein. Bei einer Östrogentherapie gegen Wechseljahrbeschwerden werden dem Körper täglich bis zu 2.000 Mikrogramm Östrogen pro Tablette zugeführt. Dagegen gibt ein Pflaster oder ein Gel bzw. Kristall lediglich 25 bis 75 Mikrogramm Östrogen ab.
Diese enorme Differenz in der Tagesdosis kann Gesundheitsgefahren wie ein erhöhtes Brustkrebsrisiko oder Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems bergen. Viele Studien mit niedrig dosierten Östrogenen zeigen jedoch, dass hier keine Gesundheitsgefahren auftreten. Bei einer Hormonbehandlung mit außerordentlich niedriger Dosierung und zusätzlichem Einsatz von natürlichen statt synthetischen Hormonen ist der Nutzen risikofrei.