Viele Menschen laufen gerne einen Marathon, doch den meisten ist nicht bewusst, dass das mitunter gefährlich sein kann. Bei einem Marathonlauf kommt es nämlich nicht selten auch zu Todesfällen.
Warum ein Marathonlauf Risiken birgt
Der Berliner Sportmediziner Willi Heepe sagt nicht ohne Grund: „Die Menschheit hat sich in den vergangenen Jahren körperlich massiv zurückentwickelt.“ Heepe war 30 Jahre lang Rennarzt beim Berlin-Marathon. Allein bei Laufveranstaltungen in Deutschland starben acht Aktive. Männer, die sich vermutlich unvorbereitet in einen Stadtlauf stürzten: unter anderem beim Silvesterlauf in Bietingen (49 Jahre), beim Halbmarathon in Berlin (39 Jahre), in Gelsenkirchen (66 Jahre) und im Sauerland ein 47jähriger. In Augsburg brach ein Familienvater von 52 Jahren vor den Augen seiner Frau und seiner beiden Kinder im Ziel zusammen.
Verbraucht ein Organismus mehr Energie, als er aus dem Atemsauerstoff beziehen kann, steigt der Laktatwert im Blut an. Messungen auf halber Rennstrecke zeigen alarmierende Werte. Laut Rennarzt Heepe müsste ein Büro-Mitarbeiter sich mindestens zwei Jahre lang langsam vorbereiten, ehe er seinen Körper auf eine solche Distanz schickt.
Untersuchungen im Vorfeld sind wichtig
Wenn ein Läufer plötzlich stirbt, wird in den meisten Fällen die Todesursache nicht festgestellt, da keine Obduktion erfolgt. Mediziner gehen davon aus, dass in etlichen Fällen ein Herzinfarkt als Ursache gilt. Wenn der Körper stark belastet wird, können Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen einreißen. Die Folge sind Blutgerinnsel, die eine Verstopfung der Gefäße auslösen. Das Fatale: Ein plötzlicher Herztod könnte sich verhindern lassen, wenn sich die Läufer im Vorfeld Untersuchungen unterziehen, bei denen etwaige Erkrankungen festgestellt werden.
In anderen Ländern ist das bereits Pflicht. So kann etwa ein Belastungs-EKG beim Arzt Auffälligkeiten entdecken. Gefährlich sind laut Medizinern vor allem übertriebene Endspurts beim Laufen und zu wenig, aber auch zu viel Flüssigkeit, da es zu einem Hirnödem kommen könnte, wenn zu viel getrunken wird. Darüber hinaus sind bestimmte Schmerzmittel nicht ohne Risiko, da diese im schlimmsten Fall zu Nierenversagen führen können.
Fazit
Das heißt jedoch nicht, dass man zwangsläufig auf einen Marathonlauf verzichten muss! Für sicheres Laufen gilt: Mit Maß und Ziel! Überanstrengung sollte in jedem Fall vermieden werden, am besten sollte vor sportlicher Betätigung eine eingehende Untersuchungen durch den Arzt erfolgen.