Mit fünf Laiben Brot und zwei Fischen, vermutlich Tilapia, sättigte Jesus mehr als 5.000 Hungernde. Noch vor zehn Jahren kannte keiner den Buntbarsch aus der Bibel (Markus 6,32-44) beim Namen. Heute gilt er in der Nahrungsindustrie als williges «Wasserhuhn» weil er nicht fischig schmeckt, sich in riesigen Farmen rasend schnell vermehren lässt, und gierig Pellets aus Maismehl frisst. Weltweit werden pro Jahr an die 500 Millionen Kilo Tilapia aus Zuchtanlagen verzehrt, vor allem in den Wohlstandsländern. Die schlechte Nachricht: Diese Fischart verfügt kaum noch über wichtige Fettsäuren.
Fisch, der kaum noch Omega 3 enthält
Der Fisch wird Gesundheitsbewussten ebenso schmackhaft gemacht wie all jenen, die im Prinzip gegen eine Überfischung der Meere sind, die Tilapia-Story hat jedoch eine sehr dunkle Seite. Die riesigen Aquakultur-Farmen in Honduras, Nicaragua oder China werden in Naturseen angelegt. Deren Wasser wird innerhalb weniger Jahre von den Exkrementen der Fische unrettbar belastet. Da Käfige kaputt gehen, entkommen gefangene Tiere in Scharen, fressen die Seen leer, und zerstören ihr Ökosystem, denn schwächere Fische wie der Regenbogenbarsch verschwinden. Und so nebenbei stellt sich heraus:
Der Zucht-Tilapia enthält fast kein Omega 3 mehr, und gerade wegen dieser antioxidativen Fettsäure wird er als «herzschützend» und «gehirnfreundlich» so erfolgreich vermarktet. Fazit: Keiner sollte sich blind darauf verlassen, dass Produkte aus der Natur garantiert so gesund sind, wie man es sich erhofft. Leider gilt das auch für Fische und ihren Gehalt an Omega 3.
Zu wenig Omega 3 hat gesundheitliche Folgen
Essentielle Fettsäuren (sogenannte ungesättigte Fettsäuren) sind jedoch entscheidend für unsere Gesundheit. Da der Körper sie nicht selbst herstellen kann, müssen sie von außen zugeführt werden. Ein Defizit kann zahlreiche Erkrankungen zu Folge haben, wie z.B. Diabetes, Asthma, Depressionen, Herzkrankheiten und Demenz, um nur einige zu nennen.
Nahrungsergänzung sinnvoll
Bei DHA und EPA handelt es sich um die wichtigsten essentiellen Fettsäuren. Diese finden sich in Sardinen, Thunfisch, Makrelen, Algen und Lachs. Experten sind der Meinung, je höher die Omega-3-Fettaufnahme ist, desto mehr profitiert der Organismus. Leider wird durch moderne Ernährungsgewohnheiten, die auf wenig Fett setzen, auch die Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren reduziert. Daher ist in vielen Fällen eine Nahrungsergänzung mit Omega-3 (siehe Veraucher-Info im Kasten unten) sinnvoll, um den Bedarf adäquat zu decken.