Der Weltrekord im Schnarchen erreicht die Lautstärke eines Lastwagens, der durch Ihr Schlafzimmer donnert: 93 Dezibel. Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin schätzt, dass jeder zweite Mann und jede vierte Frau zwischen 40 und 60 Jahren auf diese Weise die Nachtruhe stören.
Wodurch wird Schnarchen verursacht?
96 Prozent röcheln, wenn sie nicht auf dem Rücken schlafen. Die Wissenschaft vermutet verschiedene Auslöser. Offensichtlich erzeugt die nachlassende Spannkraft des Gaumensegels, das im Sog der Atemluft flattert, das verhasste Geräusch. Möglicherweise fällt der hintere Bereich der Zunge in den Rachen zurück und vibriert dort. Im Alter nimmt der Muskeltonus allgemein ab, und der Sekret-Transport in den Atemwegen funktioniert schlechter. Schnarcher leiden häufiger an Herzattacken, Schlaganfällen und hohem Blutdruck.
Was hilft gegen Schnarchen?
In Schlaflabors werden unterschiedliche Methoden überprüft: Aus dem Sportbereich bekannte Nasen-Strips werden aufgeklebt, sie verbessern generell die Nasenatmung. Allerdings halten sie häufig nicht eine Nacht lang. Die gleiche Wirkung haben Nasen-Clips, die in die Nasenflügel eingeführt werden. Dadurch wird Druck auf die Nasenschleimhaut ausgeübt, und deren Durchblutung beeinflusst. Individuell anzufertigende Vorschubschienen verschieben den Unterkiefer einige Millimeter nach vorne. Eine Schnarchbrille reagiert auf die Geräusche mit Blinklicht, und weckt den Schnarcher elektronisch. Das soll zu einer Veränderung der Lage führen.
Leider ist die Wirksamkeit all dieser Produkte nicht erwiesen, zudem können sie kostspielig sein. Als Alternative können Betroffene eine Schnarchschiene ausprobieren, welche vom Zahnarzt für den Ober- und Unterkiefer angepasst wird, und die dafür sorgt, dass die Atemwege nicht verschließen. Manchmal lässt sich eine Operation jedoch nicht vermeiden, um das lästige Schnarchen los zu werden.
Natürliche Methoden
Bevor man jedoch zu drastischen chirurgischen Eingriffen übergeht, sollten zuerst verschiedene natürliche Maßnahmen ergriffen werden, um das Schnarchen in den Griff zu bekommen. Wichtig ist vor allem ein Verzicht auf Alkohol, speziell zwei Stunden vor dem Zubettgehen, da dieses Genussmittel die Atmung verschlechtert, und so zum Schnarchen führt. Zudem sollten Sie nicht zu Beruhigungs- oder Schlafmitteln sowie Antihistaminika greifen, da auch diese negativen Einfluss auf die Atmungsaktivität haben. Auch spätes Abendessen ist nicht förderlich, da es die Schlafqualität reduziert.
Die wichtigste Maßnahme besteht jedoch darin, Gewicht zu reduzieren. Übergewicht ist eine der Hauptursachen für Schnarchen, vor allem das überschüssige Fett im Halsbereich. Nicht zuletzt sollten Sie auf der Seite anstatt auf dem Rücken schlafen, da sich dadurch das Risiko, dass Sie nachts schnarchen, senken lässt.