Der Bestseller-Autor ist mit seiner aktuellen Show „Ich bin dann mal schlank – Comedy mit Nährwert“ derzeit auf Tournee. Heizmann (39) verleitet die Zuhörer auf witzige Art zum Abnehmen. Er predigt eine raffinierte Chronobiologie des Essens. Jede Form von Hunger ist verboten, denn eine eigene Schlank-Uhr zeigt an, was wann gegessen werden darf. Bestimmte Nahrungsmittel müssen jedoch ab 17 Uhr (gelber Ampel-Kreis) stark eingeschränkt werden, andere sind ab 17 Uhr ganz verboten (roter Ampel-Kreis).
Welche Aussagen lösen bei Ihren Zuhörern die heftigsten Reaktionen aus?
Bisher kam es noch nie zu negativen Reaktionen aus dem Publikum. Es herrscht ausschließlich Erleichterung. Denn ich drohe nicht mit Zölibat, sondern verpacke für jeden nachvollziehbare Erkenntnisse, also Erfahrungen, in eine humorvolle Sprache. Es gibt aber einen Lieblingstipp, für den ich viel positives Feedback erhalte: Esst mehr Eier! Denn den „Eier sind schlecht für den Cholesterin-Spiegel“-Quatsch nehme ich auseinander.
Was spricht die Frauen, was spricht die Männer am stärksten an?
Frauen fühlen sich verstanden, wenn ich erkläre, dass sie unter einem wahnsinnigen, medialen Erfolgsdruck stehen: überall großflächige Plakate mit Supermodels und Werbung im Fernsehen mit Frauen, die so dünn sind, dass man sie mit fünf Teelichtern röntgen kann. Wer hinter die Machenschaften der Medien schaut, wer durchschaut, wie solche Traumvisionen kreiert werden, geht durchaus etwas entspannter damit um. Männer dagegen erkennen, dass es keine Diät braucht, um eine gute Figur zu basteln. Sondern ganz einfache, praxistaugliche Tipps, die sich selbst im stressigen Alltag umsetzen lassen.
Erleben Sie bei Ihren Showauftritten Unterschiede von Stadt zu Stadt?
Nein, es gibt keine Unterschiede. Denn letztendlich spreche ich über ein Grundbedürfnis aller Menschen: Essen, das wieder Spaß machen soll, ohne sich mit dem Dauerthema Diät den Genuss zu verderben. Das finden alle Menschen gleichermaßen attraktiv.
Was stimmt Sie in Bezug auf die Mitmenschen am stärksten nachdenklich?
Wir werden von der Werbung dauerhypnotisiert. Da wir von Natur aus „Herdentiere“ sind, greifen wir zu, weil wir uns auf diese Werbeaussagen verlassen. Gemäß dem Motto: „Der Nachbar isst es auch. Dem geht es gut. Also kann ich auch!“. Es lohnt sich, Fertigfutter und minderwertige Füllstoffe zu hinterfragen. Und wieder mehr in Lebensmittel zu investieren anstatt in das neuste iPhone-, Auto- oder Flachbildschirm-Modell.
Haben Sie Vorwürfe, haben Sie Wünsche an die Politik?
Wir werden mit subventionierten Getreide-, Zucker- und Maisprodukten billig gesättigt. Ein sattes Volk ist ruhig und träge. Die Nahrungsindustrie bringt immer mehr Verarbeitetes unter das Volk. Die Pharmaindustrie lebt vom krankgefutterten Menschen. Politiker der oberen Kaste sind letztendlich nur der verlängerte Arm der arbeitsplatzschaffenden Industrie. Ich erwarte hier Nichts. Ich erwarte, dass wir selbstverantwortlich mit unserer Gesundheit umgehen lernen. Und ich spüre: Es werden immer mehr Menschen, die aufwachen…
Wie schaffen Sie es, bei Ihren Einsätzen, die eigene Schlank-Uhr wenigstens irgendwie zu berücksichtigen?
Ich schaffe es nicht nur irgendwie, ich schaffe es konsequent. Das liegt am inneren Antrieb, den jeder kennt: Wenn mir etwas richtig gut tut, dann tue ich Alles dafür, dass es so bleibt. Ich lebe und liebe meine Ernährungsmethode. Zumal sie enorm praxistauglich ist. Selbst in einem stressigen Beruf. Denn genau dort brauchen wir Reserven, damit uns der nächste wirtschaftliche Orkan ins Nirvana bläst.